Home Assistant als Alarmanlage – sinnvoll oder Sicherheitsrisiko?
- uweschwartz2
- 23. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Aug.
Viele von uns nutzen Home Assistant, um Licht, Rollläden oder Heizung zu steuern. Doch irgendwann kommt die Frage auf: „Kann ich damit nicht auch gleich eine Alarmanlage bauen?“ Die Antwort: Ja, das geht zwar – aber mit wichtigen Einschränkungen.
Warum Home Assistant keine echte Alarmanlage ist
Home Assistant ist ein Smart-Home-System. Es kann hervorragend Sensoren einbinden, Bewegungen erkennen und Sirenen auslösen. Aber:
Es gibt keine offiziellen Sicherheitszertifikate wie bei Profi-Anlagen (z. B. Telenot, Jablotron, Abus).
Funkstandards wie Z-Wave oder Zigbee sind anfällig für Störungen (sogenanntes Jamming).
Fällt der Server oder das Internet aus, besteht die Gefahr, dass im entscheidenden Moment nichts passiert.
Das heißt: Home Assistant kann eine Menge – ist aber von Haus aus nicht manipulationssicher.
Wie man die Sicherheit deutlich verbessern kann
Zum Glück gibt es einfache Möglichkeiten, die Anlage zu härten – und das für einen Bruchteil dessen, was eine Profi-Anlage kostet:

Notstrom (USV)
→ Server, Router und Sirene laufen auch bei Stromausfall weiter.
LTE-Backup
→ Ein mobiler Router mit SIM-Karte sorgt dafür, dass Alarmmeldungen auch ohne DSL ankommen.
Mehrere Funkstandards nutzen
→ Z-Wave und Zigbee kombinieren. Ein Einbrecher müsste gleich mehrere Bänder stören.
Kabelkontakte an den wichtigsten Stellen
→ Türen und Fenster im Erdgeschoss lassen sich klassisch verdrahten – das ist unabhängig vom Funk und sehr zuverlässig.
Sirenen doppelt absichern
→ Eine per Funk, eine per Kabel/Relais. So gibt es immer einen Plan B.
Sicherheit ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit
Nicht jeder braucht das gleiche Niveau an Schutz. Entscheidend ist: Was will ich absichern – und wovor?
Mieter*in in einer Wohnung
Es ist ausreichend, die Fenster und Türen mit Kontakten zu versehen und eine laute Sirene zu installieren. Das schreckt Gelegenheitsdiebe zuverlässig ab.
Familie im Einfamilienhaus Hier lohnt es sich, mehr Redundanz einzubauen: Notstrom, zweite Funktechnologie, vielleicht Kameras und ein LTE-Backup.
Firma oder Villa mit hohen Werten
Es führt kein Weg an einer zertifizierten Profi-Alarmanlage vorbei – auch wegen der Versicherungspflicht.

Fazit: So sicher wie nötig – nicht automatisch so teuer wie möglich
Eine Home-Assistant-Alarmanlage wird niemals eine zertifizierte Profi-Anlage ersetzen. Aber: Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das System massiv robuster machen – ohne gleich mehrere Tausend Euro investieren zu müssen. Entscheidend bleibt die Verhältnismäßigkeit: Während in einer Mietwohnung oft ein Basisschutz ausreicht, um Gelegenheitseinbrecher abzuschrecken, benötigen hochwertige Immobilien oder Unternehmen ein professionelles, zertifiziertes Sicherheitssystem.




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